Levante trifft Breitensee…
Dönerbuden und schnelle Imbissbuden gibt es wie Sand am Meer. Eine Art Luxusdönerladen gibt es selten. Das Restaurant „NAR“ in der Hütteldorfer Straße 102 würde ich als Dönerladen mit besonderem, fast luxuriösem Flair bezeichnen.
Streng genommen müsste man sagen, dass es sich beim Restaurant NAR um kein türkisches Imbisslokal handelt. Ihre Küche bezeichnen die Inhaber des Lokales als levantinisch, was mir bis dato noch nicht als Begriff untergekommen ist.
Daraufhin befragte ich das allwissende WWW und habe mal wieder etwas dazu gelernt. Als das levantinische Gebiet, werden die Länder im östlichen Mittelmeer bezeichnet. Dabei grenzen einige dieses Gebiet als alles was östlich von Italien liegt ein. Andere hingegen schließen in das Gebiet nur die Länder an der Mittelmeerküste zwischen der Türkei und der Sinai-Halbinsel bis Libyen ein.
Diese Infos fand ich alle in Wikipedia. Aufschlussreicher war schließlich die Speisekarte des Restaurants. Darin findet man Großteils Gerichte, die ich persönlich, mit der Türkei in Verbindung bringe. Vorwiegend dönerähnliche Gerichte. Aber auch Speisen, die mich an den Urlaub in Griechenland und etwas an persische Kreationen erinnern liesen. Somit treffen sich die Gerichte mit den Beschreibungen auf Wikipedia.
Das Lokal an und für sich ist relativ klein. Bevor NAR seine Pforten geöffnet hat, fand man im selben Lokal ein Schuhgeschäft und einen Eissaloon. Offenkundig wurde die Lokalität wirklich mit großem Aufwand renoviert, da der Eissaloon welcher sich vorher darin befand, schon ziemlich heruntergewirtschaftet aussah. Neben der Laufkundschaft die vor allem Döner Kebab kauft, hat man die Möglichkeit sich im Lokal an einem der mediterran dekorierten Holztische zu setzen.
Preislich erinnert NAR durchaus an klassische Dönerbuden. Aus dem Kopf glaube ich zu wissen, dass die herkömmlichen Döner Kebab in etwa 3,50€ kosten. Das Pendant am Teller kostet in etwa das Doppelte, wird aber reichlich garniert und mit Portionen für gute Esser serviert. Auch Spezialitäten wie Lamm findet man in der Karte. Logischerweise sind Lammgerichte etwas teurer. Mein bestelltes Lammspieß hat, wenn ich mich richtig erinnere, in etwa 10€ gekostet. Gereicht wurde das Lamm mit ausreichender Beilage.
Geschmacklich haben wir alle geschwärmt. Das Fleisch war zart und ganz im Stile der morgenländischen Küche. Auch die Würzung erinnerte stark an die Küche rund um das östliche Mittelmeer. Die Beilagen bestanden teilweise aus Salatkreationen, die mit sehr viel Liebe und Blick fürs Detail angerichtet wurden. Außerdem waren sie mit etwas Essig und Öl abgemacht, was in den besten Lokalen selten der Fall ist.
Bezüglich der Schärfe muss man sich keine Sorgen machen. Auch wenn Gerichte als scharf angepriesen werden, sind sie für den Ottonormalschärfer durchaus verträglich und zünden keine Raketen. Wenn man der scharfen Kaste angehört, kann man die Kellnerin durchaus um eine, wie sie es nannte, „Scharfe-Marmelade“ bitten. Aber auch diese verdient, laut mir bekannten Schärfeexperten, nur das Prädikat „leicht Scharf“ oder „stärkerer Pfeffer“.
Alles in allem mag es vielleicht für den einen oder anderen abwertend Klingen, aber ich bezeichne NAR als ein Luxusdönerlokal mit einem Hang zum morgenländischen. Die Bedienung war bei unserem Besuch freundlich und sehr bemüht. Wir mussten zwar, wie wir fanden, etwas länger auf das Essen warten, was unseren Beobachtung nach, an der starken Laufkundschaft die ihren schnellen Hunger mit Döner Kebab befriedigen wollte lag. Wenn man Zeit für einen kurzen kulinarischen Exkurs in die Levante hat, empfehle ich euch das Restaurant NAR. Erreichbar mit der U3 (Hütteldorfer Straße – Aufgang Hütteldorfer Straße), der 49er oder der 10er (ebenso Hütteldorfer Str.).
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